Der erste komplette Tag in Rom wurde zu einem kleinen Konditionstest. Zu Fuss ging es erst Richtung Petersplatz und dann wollte ich eigentlich “nur” auf den angrenzenden Hügel.
Das eine ergab das andere und nach wenigen Augenblicken war ich auf eine kleinen Anhöhe und konnte die Stadt überblicken. Dank der vielen einzigartigen Gebäude, welche ich ja zum Teil am Vorabend schon mal von nahem gesehen hatte, war die Orientierung auch entsprechend einfach. Etwas später kam ich dann in einen riesigen Park, welcher zur Villa Doria Pamphilj gehört und bewegte mich zwischen joggenden und walkenden Römern vorwärts. Stunden später – fast jedenfalls – lies ich diesen wieder hinter mir und stürzte mich wieder ins Getümmel. Diesmal nicht wie vor dem Hotel ins Touristen-Rom, sondern ins echte Rom, welches umgeschönt und laut daherkommt. Dafür sind die diversen Beizchen und Kaffees deutlich gemütlicher als jene Touristenfallen um die Spanische Treppe.
Beim Versuch Ersatz-Akkus zu besorgen, habe ich mich dann trotz Kenntnis von drei Sprachen mit dem Ladenpersonal nur mit Hand und Fuss unterhalten können. Denn leider gehört Italienisch auf meiner Seite nicht zum Repertoire und offenbar waren dem sichtlich ins schwitzen kommenden Angestellten die von mir angebotenen Sprachen auch ziemlich fremd. Geklappt hat es dann schlussendlich doch. Ich habe aber nicht herausgefunden, ob der Verkäufer glücklich war, dass die Tourtour vorbei war oder dass er etwas verkaufen konnte.
Das war dann auch der Punkt, wo ich doch endlich mal eine Karte zur Hand nahm um mindestens die Himmelsrichtung für den Rückweg korrekt zu bestimmen. Immerhin war ich schon ziemlich rumgekommen. Im Zick-Zack ging es dann so grob Richtung Hauptbahnhof, bzw. Hotel. Irgendwo unterwegs stand ich dann unverhofft noch der Firma Google Modell. Mal sehen ob ich in einem halben Jahr – korrekt verpixelt versteht sich – auch im Street View zu sehen bin.
Schon wieder in Sichtweite der Altstadt, kam ich noch am Forum Romanum vorbei, welches ich in den nächsten Tagen sicherlich auch noch genauer ansehen werde. Für heute blieb es mal bei einem ersten Überblick über die Anlage. Wenn man die richtige Strasse erwischt, erhält man einen schönen Überblick über diesen Teil der Stadt.
Am Rande des “Piazza Venezia”, welcher gleich neben, bzw. unter dem ziemlich auffälligen “Nationaldenkmal für Viktor Emanuel II” liegt, stand ein Touri-Bus, welcher versprach für 10€ eine Rundfahrt zu machen. Da ich schon weiter über 25 km in den Beinen hatte, wäre ein bisschen Sitzen ja ganz nett gewesen. Allerdings war der Bus noch komplett leer. Nachdem ich Inhalt und Sprache geklärt hatte und eigentlich mitgefahren wäre, wollte ich doch noch wissen wie lange es bis zur Abfahrt noch dauern würde. Die Antwort “so 15 bis 20 Minuten” habe ich dann mit “bis der Bus voll ist” übersetzt und mich mit einem “ok, dann gehe ich noch etwas trinken” verabschiedet, was so in etwa “ok, dann macht wie ihr wollt” geheissen hat.
Zurück im Hotel hatte ich mich via Internet nach dem nächsten “Supermercato” erkundigt. So weit wie ich gestern die Getränke geschleppt hatte, wollte ich sie heute nicht mehr tragen. Und siehe da, zwischen all diesen noblen Kleidergeschäften versteckt sich auch noch der einzige, zwar etwas kleine, aber voll “funktionsfähige” Supermarkt des Quartiers. Dank der Einkaufstour bin ich dann gerade so auf 30 km Tagesleistung gekommen, eigentlich war die Hälfte geplant. Nur gut kann ich mich Nachts erholen und muss nicht auch noch Party machen …