Mit einer gemütlichen Zugfahrt von Williams, AZ nach Grand Canyon Village begann mein zweiter Ausflug an den Grand Canyon.
Dieses Mal hatte ich an beiden Tagen Postkarten Wetter, wenn auch am Montag noch etwas frisch. Schon die Zugfahrt von Williams in den Nationalpark war da natürlich ein ganz besonderes Erlebnis.
Wie ich auf der Reise schon öfters feststellen durfte, quatschen die Amerikaner auch mal gerne mit einem Schweizer. So war die über 2 Stündige Zugfahrt auch sehr kurzweilig. Auf der anschliessenden Bustour wurde ich entsprechend auch gleich von einer 7 köpfigen Familie “adoptiert”.
Auf der Bustour haben wir dann vom Guide auch Überlebenswichtige Informationen erhalten, neben den üblichen Sightseeing Kommentare, was man hier so alles sieht, wurden wir auch darauf hingewiesen eine Taschenlampe mit uns zu führen. Denn nach Sonnenuntergang ist es im Allgemeinen dunkel. Ok, wir hatten gerade Vollmond und so dramatisch war es auch nicht, aber immerhin, viel gesehen hat man nicht. Wenn dann im Schein der Taschenlampe ein paar grüne Punkte sichtbar werden, ist das nicht weiter schlimm. Einfach ein paar Wapiti Hirsche (Elk genannt hier). Wenn die Punkte rot sind, dann hat man allerdings einen Puma vor sich (Mountain Lion genannt). Ich habe dann, dank des Vollmondes einfach auf die Taschenlampe verzichtet und bin so auch keinem Puma begegnet :-).
Das eigentliche Ziel aber waren natürlich der Canyon. Das ist einer der Plätze auf diesem Planeten, welchen man zwar beschreiben und mit Bildern dokumentieren kann, aber wirklich begriffen tut man erst, was man sieht, wenn man vor Ort ist. Ich fand es jedenfalls eindrücklich, was Wasser so in 5-6 Millionen Jahren anrichten kann. Wenn ich es richtig mitgekriegt habe, wird der Canyon pro Jahr, auch heute noch, ungefähr soviel tiefer wie ein Blatt Papier dick ist. Aber mit der Zeit läppert sich dass offenbar ziemlich.
An der Stelle des Nationalparks (dieser umfasst nur ca. 30 Meilen des Flusses Colorado, der Canyon ist aber über 277 Meilen lang), ist der Canyon rund 10 Meilen oder 16 km Breit und rund eine Meile tief, also ca. 1600 Höhenmeter. Es gibt auch diverse Wanderwege, auf welchen man zum anderen “Rim” kommt. Allerdings sind das eigentlich alles mehrtägige Wanderungen.