Der Antelope Canyon, ist ja nüchtern betrachtet wirklich nur eine Schlucht. Der durch Wind und Wasser in den weichen Sandstein gefressene, relativ schmale Spalt ist jedoch zu recht weltberühmt.
Der obere Antilope Canyon ist ca. 400 Meter lang und gerade mal so breit, dass man noch bequem aneinander vorbeikommt. Da man die ganze Strecke auf dem Sandboden geht und somit bequem den Fotoapparat bedienen kann, muss man aufpassen, dass man diese Naturschönheit nicht nur durch die Linse sieht.
Dabei wollte ich die Kamera erst gar nicht mitnehmen. Meist ist ja an solchen Orten eh ein Gedränge und die wirklich guten Bilder, der Profis kriegt man ja eh nicht hin. Ich habe die Kamera-Tasche dann aber zum Glück doch noch mitgenommen und es nicht bereut. Kaum ist man etwas in der Schlucht, ist man in einer total anderen Welt. Die Wände sind nicht mehr gerade und rechteckig, wie man es gewohnt ist, sondern sonderbar organisch verwunden. Buchstäblich jede Richtung bietet ein komplett neues Bild. Und ich bin mir sicher, dass sich diese Bilder auch über den Tag noch gewaltig ändern. Ich war um ca. 2 Uhr Ortszeit und es war bewölkt. Je nachdem wann man den Canyon betritt und wie die Wetterverhältnisse sind, wird man wohl nochmals ganz andere Lichtspiele entdecken.
In den Canyon kommt man übrigens nur mit einem Guide, was auch gut so ist. Wie ich erfahren habe, gibt es 5 Firmen, welche entsprechende Touren anbieten und jede dieser Firmen darf maximal 70 Personen pro Stunde mitnehmen. Somit ist der Canyon zwar gut besucht – immerhin 350 Touristen – aber nicht so überfüllt, dass es ungemütlich würde.
Ich habe meine Tour bei www.antelopecanyon.com gebucht. Nicht zuletzt, da im Flyer dieser Firma explizit erwähnt war, dass man auch auf der normalen Tour (also nicht der explizit für Fotografen angebotenen Führung), Fotografieren darf. Ob das bei den anderen Anbietern auch so gehandhabt wird, weiss ich nicht.
Unser Guide hat das Fotografieren aber nicht nur geduldet, sondern hat uns die schönsten Ecken gleich selbst gezeigt. Und für jene, welche etwas Mühe mit der Technik hatten – immerhin sind hier ziemliche Kontrastumfänge fotographisch festzuhalten – hat er gleich noch Tips für die Einstellungen bereitgestellt. So kamen auch Smartphone Knipser mit wunderschönen Fotos aus der Schlucht heraus.