Der heutige Wandertag – mit rund 21.5 km etwas gleich intensiv, wie der erste Tag in Washington – führte mich an mehreren Steinbrücken vorbei.
Alle drei gehören zur “Red River Gorge Geological Area” welches auch den “Daniel Boone National Forest” umfasst.
Die schönste Steinbrücke habe ich zuletzt am Abend entdeckt. Relativ nahe beim Hotel ist der Parkplatz “Rock Bridge Hike Trail Head” zu finden. Der entsprechende Wanderweg führt erst etwas durch den Wald, dann ein den Hang hinunter in ein Tal, in welchem neben mehreren Bächen und Wasserfällen auch die Steinbrücke zu finden ist. Diese führt, wie es für Brücken üblich ist, sogar über ein Gewässer.
Die grösste Steinbrücke und auch gleichzeitig die best gesuchteste Steinbrücke – inklusive Hochzeitsfeier – nennt sich “Natural Bridge Rock” und ist über einen relativ steilen Aufstieg von rund 150 Metern zu erreichen. Von der anderen Seite geht auch eine kleine Sesselbahn hoch – allerdings kein Schweizer Fabrikat – welche schon etwas in die Jahre gekommen ist und klapprig aussieht.
Durch einen schmalen Felsspalt gelangt man von der Basis auf die Brücke. Auch wenn da wenige Personen auf meinen Bildern zu sehen sind, ich war also nicht ganz alleine da. Wie in der ganzen Gegend, sieht man von oben tief einschneidende Täler und einige wenige Fels Podeste, welche aus dem Wald ragen und steile, zerklüftet Flanken aufweisen.
Die erste Brücke, welche ich heute besucht habe, hatte ich am Vortag schon aufgesucht. Nun, da es schönes Frühlingswetter war, erstrahle die “Sky Bridge” aber in deutlich schöneren Farben. Die alte Weisheit, dass man für gute Fotos weder einen guten Fotographen und Spezialausrüstung braucht, sondern einfach etwas Sonne hat sich wieder mal bewarheitet.
Da es mit der Zeitverschiebung gerade gut gepasst hat und ich ja mit dieser einmaligen Landschaft auch einen schönen Hintergrund hatte, habe ich mal probiert, ob ich hier in der Wildnis einen Facetime Anruf nach Hause machen kann. Ja, konnte man tatsächlich, auch wenn der Empfang grenzwertig war, kam am anderen Ende wohl doch etwas von der Landschaft an.
Nach der “Sky Bridge” und vor der “Natural Bridge” war ich noch auf einer Rund 9 km langen Wanderung. Eigentlich wollte ich da auf einen Wasserfall stossen und habe den Wanderweg welcher in der Nähe des Gesuchten Objekts vorbeiführte verlassen. Dank modernen Navigationshilfen habe ich dann nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen den Bach und somit den Wasserfall zu finden, zumindest wieder den Wanderweg für den Rückweg gefunden. Im steilen gelänge waren halt an den ungünstigsten Ecken Dickichte und weitere Bäche platziert, so dass nach einiger Sucherei doch noch einen Weg zu finden leider wieder umdrehen musste. Neben dem GPS in der Uhr und dem Telefon habe ich dabei auch wunderbar am kleinen Froschtümpel orientieren können, welcher zwar nur rund 2m Durchmesser hatte, aber den man dank der Amphibien im ganzen Wald gut orten konnte.