Kennedy Space Center

Diese ganze Reise hat ja eigentlich nur wegen eines Astronomischen Ereignisses – der Sonnenfinsternis vom 8. April 2024 – stattgefunden. Schon vor der Sonnenfinsternis konnte ich schon ein erstes Besucherzentrum der NASA besuchen, das Goddard Visitor Center bei Washington. Jetzt nach der Sonnenfinster liegt das Kennedy Space Center an meiner Route.

Zugegebener massen, war ich erst etwas enttäuscht. Den die Ticketbestellung auf der offiziellen Webseite, war einen Zumutung, bzw. gar nicht funktionsfähig. Zumindest lehnt das System eine internationale Kreditkarte ab, wenn man keine passende Amerikanische Adresse dazu hat. Vielleicht war es einfach auch nur Pech, das da aktuell eine Störung vorlag. Schlussendlich habe ich mich dann getraut auf einer Vermittler Seite zu buchen. Ich hatte zum Glück einen echten Tickethändler erwischt, zumindest kam ich mit dem rabattierten Ticket problemlos rein.

Dann kam Freude auf. Nicht nur dass es hier unzählige Historische Raumfahrzeug mit der passenden Erklärung zu sehen gab. Da die Amerikaner verstehen wie man etwas präsentieren muss, gab es auch viele gut gemachte Shows und Audio-Visuelle Präsentationen.

Den Tag gestartet habe ich mit der Busfahrt zum etwas abgesetzten Saturn-V Ausstellungsteil. Schon im Bus wird einem dann klar, dass es hier um eine riesige Anlage handelt – mit eigenen Highways. Auf der rechten Seite tauchte dann bald mal das “Vehicle Assembly Building” auf. Wie vieles, was ich an diesem Tag noch sehen werde, kann man die Proportionen fast nicht fassen. Da die Proportionen passen, hat man kein wirkliches Gefühl für die absurde Grösse.

Die Strasse führt relativ nahe an diesem grossen Gebäude vorbei. Mit 160 Metern Höhe ist es eigentlich in den meisten Städten ein anständiger Wolkenkratzer. Da es aber auch eine enorme Grundfläche aufweist, unterschätzt man die Höhe massiv. Schon die aufgemalte Flagge ist laut dem Busfahrer so hoch, dass sie 21 Stockwerke abdecken würde, was hier nicht mal für die Hälfte der Höhe reicht.

Original Konsolen im Kontrollzentrum

Nach der Ankunft im Saturn-V Gebäude wird man erst mal in mehreren Räumen von Video Präsentationen aufgeklärt, wie das “Space Race” zustande gekommen ist und wie die Saturn-V aus dem Kontrollraum gestartet wurde. Sehr gut gefallen hat mir die Präsentation des Kontrollzentrums. Über den original Konsolen waren mehrere grosse Leinwände zu sehen, links und rechts davon die Statusanzeigen bei einem Start. Anhand von Funksprüchen wurde dann das ganze Startprozedere erklärt. Der Arbeitsplatz, welcher gerade die Informationen abgab, wurde dabei erleuchtet, womit man ein Gefühl für die vielen hier arbeitenden Spezialisten erhielt.

Wie man gleich an den vielen gezückten Kameras feststellen konnte, wahren wohl ausnahmsweise alle beim Anblick der echten Saturn-V Rakete, welche man nach dem Verlassen dieser Kinosäle zu Gesicht bekam, beeindruckt.

Ich persönlich würde das in etwa mit dem Anblick der Pyramiden in Giza vergleichen. Man kennt das Objekt aus Artikeln, dem Internet. Hat wohl unzählige Videos gesehen. Die Grössen lassen sich in Wikipedia und Enzyklopädien nachlesen. Aber wenn man dann tatsächlich davor steht, ist das Ganze dann doch nochmals eine Nummer gewaltiger, als man es sich ausmahlen konnte.

So sind schon die 5 Triebwerke der ersten Stufe gigantisch. Wie man im Raketen-Garten sehen kann, könnte man unter diesen “Hütchen” problemlos ein ganzes Grüppchen von Menschen verstecken.

Auch das Space-Shuttle kommt nicht zu kurz. Fast von überall auf dem Besuchergelände sichtbar ist der Rote Treibstofftank mit den beiden Boosterraketen. Im dazugehören Gebäude ist dann eines der Spaceshuttles ausgestellt. Auch dieses ist gewaltig gross. Allerdings ist da nicht viel Platz für die Crew, denn der meiste Raum wird von der Ladebucht beansprucht.

An verschiedenen Orten, kann man auch selbst etwas erleben. So gibt es diverse Flugsimulatoren und Simulatoren der Kranärme des Spaceshuttles. Auch einige Simulatoren, welche einem durchrütteln und via Videoprojektion das Thema spüren lassen, sind im Ticketpreis inbegriffen.

Ganz besonders gelungen fand ich dann auch die Simulation des Startes eines Spaceshuttles. Man wird zuerst mit einer unterhaltsam gemachten Videoprojektion aufgeklärt, was man gleich erleben wird. Dann wird man in einen massentauglichen Simulator gesteckt. Dabei handelt es sich um ein 60-plätziges Gefährt mit Gurten und Sitzen wie auf einer Achterbahn. Allerdings wird man nicht unnötig durch die Luft gewirbelt, sondern die ganze Kabine wird ohne, dass man es sieht, aber natürlich spürt man es, um 90 Grad nach hinten gedreht. So dass man genauso wie die Astronauten beim Start auf dem Rücken liegt. Das nachfolgende Rütteln, welches beim echten Start durch die enorme Kraft der Triebwerke hervorgerufen wird, massiert den Rücken und insbesondere die Halsmuskeln ganz schön.