Chattanooga, TN – Andrews, NC

Heute war wieder mal eine Staatsgrenze zu überqueren, denn ich hatte das Ziel Richtung dem “Great Smoky Mountains” Nationalpark aufzubrechen. Die direkte Route hätte mich über viele Kilometer gut ausgebauter Autobahn geführt. Daher habe ich irgendwo im nirgendwo ein Zwischenziel gesucht, damit ich über immer noch gut ausgebaute, aber weniger direkte Strassen vorwärts komme.

Als ich am Morgen also auf die Karte geschaut hatte, sprang mich ein Nest “Ducktown, TN” an. Dort soll es irgendein Museum geben, also habe ich das mal als Navigationsziel übernommen. Keine Ahnung was dieses “Ducktown Basin Museum” sein soll, aber das werde ich ja demnächst herausfinden.

Wie ich erwartet hatte, führte die Strasse über eine ganz ansehnliche Route. Entlang der 74-Ost, gab es schöne Wälder und einen kleinen Fluss, welcher regelmässig von einem Staudamm aufgestaut und zur Stromerzeugung genutzt wurde. Wie ich an einem der vielen Rastplätze erfahren habe, boomt hier wohl auch das grosse Geschäft mit Touristen, welche sich mit einem Kanu in die Fluten stürzten möchten. Die hiesige Stromgesellschaft scheint dabei mit den Rafting Firmen zusammenzuarbeiten und sorgt jeweils für genügend Wasser, damit man auch sicher über die teils steinigen Flussbette kommt.

Kurz vor Ducktown, bei einer Seitenstrasse der Kraftwerksbetreiber, standen dann plötzlich zwei gut ausgerüstete Wanderer, welche den Daumen hochhielten. Da ich sowohl Platz im Auto, wie auch Zeit hatte, habe ich angehalten. Die beiden wollten ins nahe Ducktown um sich etwas von der langen Wanderung zu erholen und die Vorräte aufzufrischen. Brian und “Lionheart” wollten dann in den nächsten Tagen weitere rund 200 Meilen quer durch die schönen Wälder trecken. Eigentlich war die erste Idee ins Hotel in der Stadt einzuziehen, damit sich sich organisieren können. Da ich sie nicht einfach aus dem Auto geworfen hatte, sondern ihnen gerne die Fahrt zur Post und einer Einkaufsmöglichkeit möglich machte, haben die beiden dann die Pläne aber geändert. Nachdem alle Besorgungen erledigt waren, habe ich die Abenteurer wieder am Trail ausgesetzt. Für mich war das einen willkommene Abwechslung und die beiden hatten wohl auch sehr viel Freude daran, dass sie frisch versorgt waren und keinen kompletten Tag dafür aufwenden mussten.

Weil ich mich heute morgen gerade für das Badenfahrt Helfer T-Shirt entschieden hatte, hatten wir natürlich auch ein Gesprächsthema abseits dem Wandern. Schlussendlich wollte Lionheart jedenfalls ganz genau wissen, wann die nächste Badenfahrt stattfindet und ob sich das denn auch lohnt. Wir haben jedenfalls mal die Adressen ausgetauscht. Falls jemand deren Abenteuer auch mitlesen möchte, besteht unter https://www.fellowshipofthetrail.com/about-me die Möglichkeit dazu.

Nach dem Abstecher ging dann aber mein Tagesprogramm doch noch weiter. Ich fuhr beim erwähnten Museum vor und die beiden anwesenden Damen freuten sich so über den weit gereisten Besuch – aus der Schweiz ist nicht alle Tage jemand hier, dass es gleich eine Privatführung durchs Museum gab. Offensichtlich war dieses heute eher verlassene Dorf früher mal eine Bergbaumetropole (Kupfer und später Schwefelsäure Abbau). Im ehemaligen Verwaltungsgebäude, einer eher einfachen Holzhütte, ist das heutige Museum untergebracht, welches eben einigen Bergbaurequisiten vor allem viele zusammengetragene Fotos präsentiert.

Aber eigentlich wollte ich ja Richtung Smoky Mountains, also war nochmals etwas Autofahren angesagt. Da ich es nicht sonderlich eilig habe, bzw. der Weg das Ziel ist, habe ich mich dann irgendwo entlang der Streck für die heutige Nacht einquartiert.