Eigentlich wäre das erste Zwischenziel für heute das Naturhistorische Museum in Raleigh gewesen.
Aber weil ich seit einigen Tagen immer wieder ein beissen im linken Auge hatte und nun das ganze auch beim Schlafen nicht ruhiger wurde, war mein erster Ausflug in ein CVS (Drogerie) um eine Pinzette zu kaufen. Da diese erst um 9 Uhr öffnete war auch gerade noch genug Zeit, dafür zu sorgen, dass auch der linke Hinterreifen wieder etwas mehr Luft hat – schon das dritte mal auf der Reise – und natürlich wieder mal den Tank zu füllen.
Dann nochmals kurz zurück ins Hotel und zusammen mit der Kamera des iPhones, dem Spiegel im Bad und der neu erstandenen Pinzette eine kleine Operation gestartet. Erst nochmals mit einigen Grossaufnahmen das Ziel genau orten (einige Haare im Augenwinkel, welche leicht nach innen gewachsen sind), dann Brille ab und mit noch mehr Vergrösserung vorsichtig die Ecke angepeilt und zugekniffen. Nach etwa 5 Minuten hatte ich die drei, vier Härchen dann tatsächlich weg und es war mir wieder wohler. Zumal ich ja beim Autofahren auch nicht die ganze Zeit die Augen reiben wollte.
Mit dem frisch gewarteten Auto und Auge, konnte ich mich nun also nach Raleigh aufmachen. Das ging halbwegs flüssig, denn es hat mit teilweise 5 Spuren eigentlich anständig Platz für alle. Da die Amis im Osten wohl generell gerne etwas zu schnell fahren (bei angeschriebenen 65 mph ist man mit 70 mph noch ein Verkehrshindernis) und auch die LKW´s gut motorisiert sind und normalerweise mit den PW gut mithalten können (oder diese auch gerne mal überholen), kommt man auch immer halbwegs zur Zeit an, welche das Navi ausgerechnet hat.
Da das Museum mitten in der Stadt liegt, war natürlich eine Parkplatzsuche unumgänglich. Unter anderem, da scheinbar das ganze gut besucht war, waren die Parkplätze des Museums schon voll. Auf dem Mitarbeiter Parkplatz wollte ich dann auch nur für eine kurze Auskunft das Fahrzeug abstellen. Ich habe dann aber ein paar Strassen weiter sogar einen Schattenplatz gefunden. Nicht ganz günstig, aber dafür war dann das Museum gratis.
Im Museum ging es wie auf einem grossen Spielplatz zu und her. Die eigentlich gut gemachten Exponate mit vielen schönen Vivarien und Schautafeln, faden bei der eigentlichen Klientel – den Schülern, welche man hierher gekarrt hatte – wenig Interesse.
Nach dem Museum war es dann aber an der Zeit zu überlegen, wo ich diese Nacht verbringen werde. Für das nächste Ziel an der Küste, müsste ich noch einiges nach Osten weiterfahren. Ich habe dann aufgrund des Namens einfach mal “New Bern” angefahren. Viel typisch schweizerisches sieht man hier nicht. Allerdings sind die Vorgärten deutlich grösser und wesentlich besser gepflegt als auf der bisherigen Reise. Ob das einfach an den jeweiligen Grundstückspreisen liegt oder dem fernen Bezug zur Schweiz, konnte man aber nicht ermitteln. Ebenfalls aufgefallen ist mir, dass hier einige Häuser mit roten Backsteingen deutlich robuster gebaut sind, als die üblichen “Holzverschläge”.
Das klassische Amerikanische Haus besteht ja aus einem betonierten Fundament, auf welches dann Holzrahmen aufgesetzt werden. Daran werden dann Hölzerne Aussenfassaden und Sperrholzwände für die Innenwände aufgehängt. Hier wurde aber offenbar gerne mal gemauert. Teilweise das ganze Haus, oder zumindest ein Grossteil davon.