Mount Vernon

Am zweiten Tag in Washington DC habe ich die Umgebung etwas erkundet. Am Vormittag bin ich Richtung Mount Vernon aufgebrochen. George Washington hatte während seinen diversen Amtszeiten u.a. hier ein grösseres Anwesen.

Da ich ziemlich auf die Morgendliche Öffnungszeit kam, war alles noch ziemlich leer und es sah so nach einem verlassenen Touri Hotspot aus. Das änderte sich dann aber im Laufe des Tages. Offenbar ist das Interesse bei den Einheimischen gross, bzw. Schulklassen werden mit Bussen hierhergekarrt, damit etwas amerikanische Geschichte hängenbleibt.

Zu sehen sind verschiedene, restaurierte, Gebäude für einen grossen Gutsbetrieb. Wie es damals üblich war, wurden Sklaven für die harte Arbeit eingesetzt (wollte schreiben angestellt, aber das ist ja in diesem Zusammenhang nicht ganz richtig). Die Sklavenunterkünfte sind dann auch eher einfach gehalten. Zwar stabile vier Wände aber grössere Schlafsäle mit 2-stöckigen Kajütenbetten, wobei die Betten dann aufgrund der Grösse wohl zu zweit belegt waren. Im selben Raum, einfache Kochgelegenheiten. Das ganze hat wohl auch als Aufenthaltsraum in der kargen Freizeit reichen müssen.

Je nach Arbeitsplatz waren die Hütten / Unterkünfte auf dem Grundstück verteilt. Wenn überhaupt, dann konnte man nach einer strengen 6-Tage Woche mal für den Sonntag zu seinen Ehepartnern oder Kollegen in anderen Bereichen der Anlage. Ansonsten war man halt zum arbeiten hier.

In anderen Gebäude stehen einfache Hilfsmittel für den täglichen Bedarf (Garten, Ackerbau, Weberei, Schmiede etc.). Was man nicht selbst produzieren oder reparieren konnte, musste teuer aus Europa (meist England) importiert werden. In der Bosshard-Schür in Windisch gibt es ähnliches, allerdings mehr zu sehen, da hier wohl nur wenig erhalten geblieben ist.

Das Highlight, zumindest gibt es dafür je nach Ticket eine vorgegebene Zeit, ist wohl das Herrschaftshaus von Washington. Auch hier ist alles relativ einfach (für die heutigen Verhältnisse), aber natürlich zum sonst gewohnten Standard, luxuriös.

Interessantes Detail, welches wohl nicht alle sehen. Damit um das Haus keine Zäune zu sehen sind, aber die Tiere (vorwiegend Schafe) trotzdem nicht überall hin können, insbesondere auf den gepflegten Rasen ums Haus, wurden leicht abgesetzte Stützmauern verwendet, welche von oben nicht zu sehen sind. Aber von unten hoch genug sind, dass man die Tiere da grasen lassen kann, wo man möchte.